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Schelmle Hexe  -  unsere Zunft

 

Schutterwälder Hexe

Die Schelme Hexe ist eine von vielen Narrenfiguren aus der Schutterwälder Fasnacht. Die Hexen zählen derzeit 43 aktive Hexen im Alter von 18 bis 60 Jahren. Im Jahre 1995 wurde die heutige Maske angefertigt und das Häs genäht. 1996 traten die Hexen erstmals offiziell an der Fasnacht in Erscheinung. Die ersten Umzüge waren Biberach, Oppenau und Achern. Danach wuchs der Verein kontinuierlich zur heutigen Größe an. Auch heute noch zieht diese lebendig wirkende Narrengestalt den Betrachter sofort in seinen Bann. Starrblickende Augen mit hochgezogenen Augenbrauen, eine wuchtige, gebogene Nase, zwei blonde Zöpfe, zwei Zähne und zwei Warzen. Das sind die Merkmale der handgeschnitzten Holzmaske. Das Häs besteht aus einem schwarzen Halstuch mit einer großen Glocke. Eine orangefarbige Jacke, wie einen schwarz gemusterten Rock mit grünen Schurz. Im inneren des Rockes befinden sich kleine eingenähte Glöckchen. Ebenso blitzt unter dem Rock eine knielange weiße, mit Spitzen besetzte Unterhose hervor. Dazu trägt sie schwarze Socken, schwarze Handschuhe und Strohschuhe. Und zuletzt gehört noch ein knorriger Besen dazu – je krummer, desto besser

 

Geschichte

Im Altenheimer Pfarrbuch des Pfarrers Joh.Heinrich Büttner (1634 – 1725) steht:

Horrendus Casus ( Schrecklicher Fall)

„Dienstag den 7. Hornung Anno Domini 1660 hat Barbara Birklin, weiland Jacob Weisen sel.gewesenen Burgers und Schneiders alhie nachgelassene Wittib, bürtig von Schutterwald, welche im Jahre 1645 alhero geheuratet, sich aus Eingeben des Teufels und lauterer Bosheit in ihrem Häuslein in der Küchen, gleich vor der Stubentür neben dem Herd, an einen Dorn mit dem Strick erhenket und erwürget. Sie hat unter ihr liegend gehabt ein kleines Stühlelein.

Ist darauf am Mittwoch hernach aus Befehl des Junkern Amtsmanns zu Lahr durch den Scharfrichter von Lahr mit dem Henkerschwert der Strick am Drom abgeschnitten und zuvor ein sechsöhmig Faß unter sie gestellet, dass sie alsbald ins Fass gefallen, geschlagen und im Haus stehen blieben bis auf den Montag den 13. Hornung. Auf welchen Tag der Pfarrherr, Schultheiß, Heimburger, Catharin Hirsterin als Hebamme etc… durch den Amtsschreiber zu Lahr verhöret… und erkannt worden, dass der erhenkte Leib durch den Scharfrichter auf den öffentlichen Schelmenwasen soll geführt und begraben werden.
Welches auch alsobald geschehen und vollzogen worden.

Ist ein böses zänkisches Weiblein gewesen, ihre Mutter ist zu Schutterwald beim Galgen öffentlich verbrannt worden . Man hat sie auch für eine Hexin gehalten. Behüte der liebe Gott für einen solchen Tod.“